„Das Spiel mit der fliegenden Puppe“ Godipran Baazi
Für die meisten Afghanen ist das Drachensteigen ein Zeitvertreib, für einige Drachenspieler geht es dabei um Können und Wettbewerb. An Feiertagen oder in den Schulferien im Winter schwirren Jung und Alt aus, um ihre Drachen steigen zu lassen und andere zu „schneiden“. Dafür werden spezielle Fäden gefertigt. Die Zusammensetzung für die Masse, mit deren Hilfe die Drachenfäden bearbeitet werden, ist eine Wissenschaft für sich.
Wie geplant, fand der Workshop des afghanischen Drachenbauers in der Jugendbildungsstätte Lidice Haus, Weg zum Krähenberg 33a statt.
Der Wettergott hat es gut mit uns gemeint und ermöglichte es, die Drachen steigen zu lassen.
Es waren insgesamt ca. 50 Personen, erwachsene Frauen und Männer, Jugendliche und Kleinkinder gekommen.
Wir haben gemeinsam unter der Leitung von Herrn Tamim Habibi die Drachen gebaut und schließlich steigen lassen.
Es war eine Atmosphäre der Freunde und es hat uns als Veranstalter große Freude gemacht, dass vor allem die Frauen (geflüchtete, die seit einiger Zeit in Bremen leben) für paar Stunden ihre Sorgen vergessen konnten und wieder Freude empfunden hatten.
WOHIN FÜHRT DIE ENTWICKLUNG DAS LAND AFGHANISTAN?
Nach 44 Jahren Bürgerkrieg, davon 21 Jahre mit Beteiligung der NATO und der Bundeswehr, gehört das kriegsgebeutelte Land und seine Bevölkerung weiterhin zu den ärmsten und unterentwickeltsten Ländern der Welt. Nach offiziellen Angaben investierten die USA 850 Milliarden US-Dollar und die Bundesrepublik 12 Milliarden Euro in den Krieg.
Das Ergebnis: Jetzt wird das Land, das sich Islamisches Emirat Afghanistan nennt, von den Taliban regiert. Nicht nur die Folgen des langen Krieges und des Machtwechsels stellen eine schwere Bürde für die Bevölkerung dar; hinzu kommen Missernten und Naturkatastrophen, die das Überleben vieler Menschen im Land erschweren oder gar unmöglich machen.
Die Folgen: Hunger, extreme Notlagen, viele Tote und viele Menschen, die in die Nachbarländer oder Europa, Amerika und Australien flüchten. Nach offiziellen Angaben der UNO gehört Afghanistan zu den sechs Ländern mit der höchsten Zahl an Binnenflüchtlingen.
Die Lage und Perspektiven der afghanischen Menschen in Land selbst und afghanischer Flüchtige in Deutschland/Bremen sind die Themen der Tagung Uber die Expert*innen sowie Betroffene in 5 Workshops mit den Titeln:
Der Krieg in Afghanistan – Endstation Taliban? Referent: Thomas Rüttig
Abzug der NATO – ein Akt der deutsch-afghanischen Freundschaft? Referent: Matin Baraki
Ein Schritt vorwärts, 2 Schritte zurück – Schicksal der Frauen in Afghanistan? Referentin: Hila Latifi
Willkommenskultur? Afghanische Flüchtlinge in Deutschland und Bremen! Referentin: Regine Körber
Afghanistan – wohin führt dein Weg?
Hier finden Sie Tonmitschnitte
unserer Tagung zum Thema „Afghanistan Quo Vadis?“
Thomas Rüttig
Vortrag
Vortrag Thomas Rüttig – Nachfragen zu… Zukunft Afghanistan, Taliban und Gründe für den Abzug der USA
Vortrag Thomas Rüttig – Nachfragen zu… USA, Bündnis und Doha – Verhandlungen
Vortrag Thomas Rüttig – Nachfragen zu… Regierungsbildung Petersberg u UNO Mandat
Vortrag Thomas Rüttig – Nachfragen zu… Menschenrecht u Doppelstandards des Westens
Vortrag Thomas Rüttig – Nachfragen zu… Bundeswehr u Entwicklungshilfe
Vortrag Thomas Rüttig – Nachfragen zu… Brotpreise vor und nach Taliban Regierungsantritt
Vortrag Thomas Rüttig – Nachfragen zu… BRD: Motive für den Afghanistan – Einsatz und die Bewertung im Parlament
Vortrag Thomas Rüttig – Nachfragen zu… Deutsche Botschaft in Afghanistan und die Legitmität von Gebühren